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„Werte, um die man nicht kämpft, verblassen“

Ministerpräsident a. D. Vladimír Špidla zu Besuch in Neckargemünd

Gruppenfoto beim Eintrag ins Goldene Buch
Beim Eintrag ins Goldene Buch: v.l.n.r. Bürgermeister Frank Volk, Stadträte Winfried Schimpf und Marco La Licata, Jan Lubitzki, Thérèse Jolis-Hoffmann, Prof. Gert Weisskirchen, Petra Holzer (Stadtverwaltung); im Vordergrund Ministerpräsident a. D. Vladimír Špidla.

Der ehemalige Ministerpräsident und Europa-Kommissar Vladimír Špidla kommt gern nach Neckargemünd: gemeinsam mit MdB a.D. Prof. Gert Weisskirchen nutzte er dieser Tage erneut die Gelegenheit, im Rathaus vorbeizuschauen und sich mit Bürgermeister Frank Volk und Mitgliedern des Gemeinderats und Partnerschaftsausschusses auszutauschen.

Sorgen bereitet vor allen Dingen die „große Politik“, angesichts der neuesten kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa und Nahost. „Europa wird immer aufs Neue auf die Probe gestellt“, betonte Vladimír Špidla, „und das wichtigste Instrument für gegenseitiges Verständnis und Frieden sind die persönlichen Kontakte“. Auf kommunaler Ebene seien es vor allem die hervorragenden Schulkontakte und Schüleraustausche des Schulzentrums und der Musikschule mit der tschechischen Partnerstadt Jindřichův Hradec, wussten Stadtrat WinfriedSchimpf, Begleiter der ersten Schüleraustausche, und Jan Lubitzki, der als betreuender Lehrer zurzeit die Schüleraustausche am Schulzentrum organisiert.

Jindřichův HradecBürgermeister Frank Volk berichtete von den aktuellen Entwicklungen in der Städtepartnerschaft. Beide Städte haben sich vorgenommen, einen weiteren Weg zur Zusammenarbeit zu erschließen: die interkommunale Zusammenarbeit in den Bereichen Klimaschutz und Energiemanagement. „Unsere Verwaltungskollegen waren im September bei uns zu Besuch. Wir alle sind überzeugt davon, dass dieser Wissenstransfer zukunftsweisend ist, und die Kollegen beider Städte viel voneinander lernen können.“ Prof. Gert Weisskirchen informierte über seine Kontakte mit dem Rhein-Neckar-Kreis – hier denke man über Administrationspartnerschaften nach, die in der Zeit nach Kriegsende für den Wiederaufbau in der Ukraine hilfreich sein könnten. „Eine Partnerschaft muss gelebt werden“, hob Bürgermeister Frank Volk hervor, und dass die Kontakte zwischen Tschechien und Deutschland, zwischen Jindřichův Hradec und Neckargemünd hervorragend sind, wurde einmal mehr deutlich, als die Teilnehmer in der Runde ihre persönlichen Erinnerungen an die partnerschaftlichen Begegnungen austauschten. Mit großer Dankbarkeit unterstrichen alle die Leistungen von Vladimír Špidla und Gert Weisskirchen, die mit enormer Kraft und Weitblick für die Wiederaufnahme der Kontakte zwischen den Ländern und den Kommunen gearbeitet, und viel erreicht hatten.

Jindřichův HradecNun liegt es an der nächsten Generation, den Staffelstab zu übernehmen und sich weiter hin tagtäglich um ein gemeinsames Europa zu bemühen: etwa wie dem jungen Stadtrat Marco La Licata, der dank Menschen wie Vladimír Špidla, Gert Weiskirchen und Winfried Schimpf in seiner Jugend Europa so ganz anders erleben kann als sie es vermochten: „Meine erster Kontakt mit Tschechien war der tolle Schüleraustausch mit Jindřichův Hradec, und seitdem bin ich dabei“.

Ein Eintrag Vladimír Špidlas ins Goldene Buch der Stadt Neckargemünd rundete die herzliche Begegnung würdig ab.