Hochwasserschutz in Waldhilsbach
Hochwasserschutz in Waldhilsbach
Neben dem Kümmelbach entwässert nur der Forellenbach das Königstuhlmassiv in südöstlicher Richtung. Der Forellenbach fließt - teilweise gedohlt - durch ganz Waldhilsbach. Nach weiteren örtlichen Zuflüssen, dem Massenbach von Osten und aus dem Hammelsgrund vom Westen, wird der Forellenbach bei Ortsaustritt zum Hilsbach und mündet schließlich in Höhe der Neckargemünder Kriegsmühle in die Elsenz. Starkregen kann so schnell zu Hochwasser in Waldhilsbach führen. In den letzten fünf Jahren zweimal kurz hintereinander, Ende Mai 2016 und an Silvester 2017.
Beide Male war der Keller des Kindergartens überflutet; viele weitere Grundstücke und Straßen waren betroffen. Die Umsetzung des Gutachtens vom Ingenieurbüro Gschwandtl/Queiser, das dem Ortschaftsrat 2016 vorgestellt wurde, erhält jetzt durch die aktuelle GVV-Starkregenanalyse der Fa. Geomer neuen Antrieb.
Aus dem Gutachten resultierte als erste Maßnahme das neue Einlaufbauwerk des Forellenbachs, das im Herbst 2020 fertig gestellt wurde. Im Februar 2021 wurde es bei der ersten höheren Wasserführung durch die Schneeschmelze auf die Probe gestellt und hat sehr gute Dienste leistet.
Starkregenrisikomanagement
Die Starkregenanalyse wurde für den GVV Neckargemünd, Bammental, Wiesenbach und Gaiberg von 2018 - 2020 erstellt. Die Fa. Geomer betrachtete Einläufe, Brücken, öffentliche Gebäude und ermittelte Risikogebiete. Die daraus entwickelten Modelle sind im Internet unter starkregen.de in drei Szenarien abrufbar: selten - außergewöhnlich - extrem.
Der Kindergarten Waldhilsbach wurde wenig überraschend als eines von vier Risikogebieten in Neckargemünd identifiziert und ist schon ab dem Szenario ‚selten‘ gefährdet.
Aus der Risikoanalyse hat die Stadt Neckargemünd ein Handlungskonzept inklusive Krisenmanagement und Einsatzplänen entwickelt.
Konkrete Maßnahmen, die heute schon greifen, listete Bürgermeister Volk auf der Ortschaftsratssitzung im Mai 2021 auf:
- Die Kehrmaschine wird im 14-Tage-Rhythmus eingesetzt.
- Die Sinkkästen werden zweimal jährlich geleert.
- Die Gräben werden zweimal jährlich ausgefräst.
- Alle Rechen werden wöchentlich kontrolliert.
- Bei Starkregenankündigung werden die Rechen mehrmals tägig durch die Hebewerksbereitschaft kontrolliert.
- Die Abteilung Tiefbau hat ein besonderes Augenmerk auf die Kanäle.
- Die Feuerwehr besetzt das Führungshaus bei Alarm.
- Bei Pegelüberschreitung erfolgt Meldung an das baden-württembergische Flut-Informations- und Warnsystem (FLIWAS).
Jede Anrainerin/jeder Anrainer kann natürlich selbst Vorsorge treffen und in dreierlei Hinsicht für den Hochwasserschutz aller direkt über die Seite starkregengefahr.de/mitmachen oder auch über die Stadt Neckargemünd mitwirken:
- Zeigen Sie anderen, was Starkregen bei Ihnen angerichtet hat,
- Zeigen Sie anderen, wie Sie Gefahren erfolgreich abgewendet haben.
- Vermeiden Sie grundsätzlich alle Ablagerungen von Gras, Holz und anderen Gartenabfällen am Bachufer, denn sie werden bei Starkregen in den Forellenbach gespült und setzen die Rechen zu, so dass das Wasser nicht mehr geregelt abfließen kann und über die Ufer tritt.