Jindřichův Hradec, Tschechische Republik
Städtepartnerschaft seit 1996
Im Zuge der Öffnung Osteuropas bestand seit 1990 ein Schüleraustausch zwischen den Gymnasien in Neckargemünd und Jindrichuv Hradec (früher: Neuhaus) in Südböhmen. Dazu kamen Begegnungen städtischer Gremien und einiger Vereine. So fassten die Gemeinderäte beider Städte im Jahr 1996 den Beschluss, eine offizielle Städtepartnerschaft einzugehen.
Jindrichuv Hradec ist eine tschechische Kreisstadt mit ca. 23.000 Einwohnern. Die Stadt liegt in einer wald- und wasserreichen Umgebung und ist auch heute noch eine der schönsten Städte Südböhmens. Sie liegt in der Nähe von Budweis und ca. 150 km südöstlich von Prag entfernt am Ausläufer der Böhmisch-Mährischen Höhe. Jindrichuv Hradec wurde 1293 erstmals urkundlich erwähnt.
Die Stadt hat eine reiche Geschichte: Sie war die Residenz der Herren von Neuhaus und der Slawatas, einflussreicher Familien der böhmischen Geschichte. Jahrhunderte lang lag die Stadt am wichtigsten Verbindungsweg zwischen Wien und Prag und zählte in früheren Zeiten zu den größten Städten in Böhmen. Erst im Industriezeitalter konnte Neuhaus mit der Entwicklung nicht Schritt halten, wovon allerdings seine einzigartige Kulturtradition niemals betroffen wurde. Ein Teich namens „Vajgar“ befindet sich inmitten der Stadt und gibt der Stadt ihr unvergleichliches Kolorit. Der gesamte mittelalterliche Stadtkern mit dem Schloss und zahlreichen historischen Gebäuden steht unter Denkmalschutz. Jindrichuv Hradec besitzt zahlreiche architektonische Denkmäler aus der Gotik- und Renaissanceepoche. Die örtliche Burg und das Schloss zählen zu den schönsten Adelssitzen in Böhmen. Die Stadt selbst ist Ausgangspunkt für viele markierte Wanderwege. Sporteinrichtungen wie Schwimmhalle, Eisstadion, und Sportflugplatz bieten die Möglichkeit zum Sporttreiben. In der Stadt gibt es zahlreiche kulturelle und sportliche Vereine, die Eishockeymannschaft spielt in der 1. tschechischen Liga. In der Stadt finden jährlich eine Reihe von kulturellen Veranstaltungen statt, z. B. Concertino Praga, Volksmusikfestival „Folkrose“, Südböhmisches Musikfestival und Konzerte von klassischer Musik im Schloßrondell.
Erklärtes Ziel der Partnerschaft ist es, eine Brücke zu bauen, durch Toleranz und Versöhnung den Bruch der neueren Geschichte zu überwinden und an die gemeinsame Vergangenheit anzuknüpfen.
Die Kontakte zwischen den Gymnasien sind sehr gut und der Schüleraustausch wird regelmäßig durchgeführt. Auch die städtischen Gremien stehen stets in Verbindung, und einige Vereine tauschen sich aus.