Sie sind hier: Startseite / Nah am Bürger / Aktuelle Meldungen / Pressemitteilungen / Digitalisierung im Museum

Historische Fotomodelle: Digitalisierung im Museum startet

Foto der Mückenlocher Amtskette
Die Mückenlocher Amtskette mit Anleitung für die fachgerechte Reinigung.

Seit einigen Wochen werden hinter den Kulissen des Stadtmuseums fleißig Ausstellungsstücke digital fotografiert. Mit Leinenhandschuhen und Zollstock bewaffnet räumt Kulturreferentin Dr. Jasmin Hettinger gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Andrea Schweikert Vitrine für Vitrine aus, drapiert die historischen Objekte samt Maßstab behutsam auf geeignetem Untergrund und lässt sie von Jens Hertel, Fotograf und Grafikdesigner aus Neckargemünd, Stück für Stück ablichten.

Oft reicht ein Foto allein gar nicht aus, um alle interessanten Details fotografisch zu dokumentieren. Auch die eine oder andere Überraschung hat das Team dabei schon erfahren: Da wäre zum Beispiel die „Gebrauchsanweisung“ auf der rückwärtigen Seite
der Schatulle der Mückenlocher Amtskette, die Tipps und Hinweise für die fachgerechte Reinigung des guten Stücks bereithält. Oder erste Schreibübungen auf der Rückseite der Blechtäfelchen, die 1911 beim Umbau des Glockenturms im Alten Rathaus zum Vorschein  kamen: Der Text auf der Vorderseite dokumentiert die Umwidmung des ehemaligen Kirchengebäudes zum Rathaus (1824) sowie weitere Umbaumaßnahmen aus den 1860er Jahren. Rückwärtig war der Text schon einmal zur Probe
auf die Tafeln vorskizziert worden, teils noch mit Fehlern behaftet ...

Foto der Blechtafel
Blechtafel mit der Umwidmung desehemaligen Kirchengebäudes zum Rathaus aus dem Jahr 1824.
Die Rückseite der Blechtafel mit Fehlern im Text.
Die Rückseite zeigt einen ersten Entwurf mit Fehlern.

Die digitalen Fotos werden in den kommenden Monaten in die neue Online-Datenbank „museum-digital“ eingespeist. Dort werden sie zusammen mit weiteren Angaben zu den Objekten hinterlegt.
Das wird die Arbeit mit der Museumssammlung in Zukunft deutlich vereinfachen. „Und die Aktion hilft mir, die Neckargemünder Sammlungen besser kennenzulernen“, freut sich die neue Kulturreferentin Jasmin Hettinger. Vor allem die Schiffsmodelle
haben es ihr angetan: „Schon bei meinem Volontariat am Deutschen Schifffahrtsmuseum hat mir die Vermittlungsarbeit mit Schiffsmodellen besonders viel Spaß gemacht!“
Bereitgestellt wird die neue Museumsdatenbank von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) in Berlin. Angeregt wurde die ganze Aktion auf Anraten der „Landesstelle für Museen Baden-Württemberg“. Das neue kostenfreie Inventarisierungsprogramm
„museum-digital“ bietet den Vorteil, dass ausgewählte Highlights aus der Sammlung ganz simpel per Knopfdruck im Internet veröffentlicht werden können.
Kleine Online-Ausstellungen auf der Homepage des Museums und in den Social-Media-Kanälen der Stadt werden künftig ohne größeren Aufwand zu realisieren sein. Aber bis dahin bleibt für das Museumsteam noch jede Menge Vorarbeit zu leisten. Denn:
Die Ausstellungsstücke sind erst der Anfang. Im Magazin schlummern allerlei andere interessante Objekte, die noch auf ihren großen Moment im Rampenlicht der Fotostation warten.