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Ein wichtiges Projekt zur Energie- und Wärmewende ist fertig

Die Holzhackschnitzelanlage im Bauhof Neckargemünd geht in Betrieb

Gruppenfoto vor der Holzhackschnitzelanlage
Bürgermeister Jan Peter Seidel (3.v.r.), Ortsvorsteher Andreas Erles (2.v.r.) und Mitglieder des Gemeinderates bei der feierlichen Inbetriebnahme der Anlage

Rechtzeitig zur kalten Jahreszeit läuft der neue Heizkessel im Bauhof: Die Hackschnitzel für die Heizungsanlage stammen vor allem aus den Holzschnittabfällen der Grünflächenpflege im Stadtgebiet. Ergänzt werden sie durch Restholz, das im Wald von Neckargemünd und angrenzenden Gemeinden bei der Forstpflege anfällt. Beides würde sonst ungenutzt verrotten oder müsste aufwändig zur Kompostieranlage gefahren werden. Mit der Anlage im Bauhof wird aus lokalem Brennstoff lokale Wärme.

Ein Kessel der Firma HDG Bavaria aus dem bayrischen Massing erzeugt aus diesen naturbelassenen Holzhackschnitzeln maximal 200 kW Heizwärme. Der Kessel versorgt damit über ein kleines Wärmenetz sämtliche Gebäude auf dem Bauhof-Areal in der Julius-Menzer-Straße. Darunter befinden sich das Mannschaftsgebäude, die Werkstätten, die Fahrzeughalle, ein Gewächshaus sowie ein Wohnhaus neben dem Areal.

Bürgermeister Jan Peter Seidel nahm die Anlage am Dienstag, den 22. Oktober 2024, feierlich in Betrieb: „Wir wollen als Stadt zeigen, dass die Wärmewende auch wirtschaftlich sinnvoll sein kann, denn die Stadt reduziert ihren Verbrauch an teuren fossilen Energien mit dieser Heizanlage erheblich. Dafür gab es beim Bau auch Bundes- und Landesförderungen. Noch im Werden ist ein bedarfsgerechtes Gewächshaus, das künftig ebenfalls durch die Anlage beheizt wird. Hier sollen dann auch die schönen Blumen für die Evian-Brücke klimafreundlich über den Winter aufgezogen werden.“

Nachdem der Gemeinderat die Umsetzung des Projekts im Sommer 2023 beschlossen hatte, wurde es mit Hochdruck im Fachbereich Bauwesen vorangetrieben. So konnte die Anlage bereits vor wenigen Tagen planmäßig in Betrieb genommen werden. „Ich freue mich sehr, dass wir dieses Projekt zur Wärmewende in Neckargemünd pünktlich abschließen konnten“ sagt Steffen Feßenbecker, der als Projektleiter und Energiemanager der Stadt das Projekt begleitete. „Vor allem, weil unsere Anlage mit einem Brennstoff betrieben wird, der wirklich nachhaltig ist.“

Hintergrundinfos: Heizen mit Hackschnitzeln

Das Heizen mit Hackschnitzeln ist eine von vielen Optionen, ein Gebäude umweltfreundlich zu beheizen. Hierbei kommt in Deutschland nur Holz aus der jeweiligen Region zur Verwendung, das weder in der Möbel- noch in der Bauholzproduktion genutzt werden kann. Da das Holz nur gehäckselt und sonst nicht weiterverarbeitet wird, ist der Energieaufwand zur Bereitstellung des Brennstoffes im Vergleich sehr gering. Moderne Kesselanlagen haben eine ausgeklügelte Technik und wirksame Abgasfilter, die eine saubere und effiziente Verbrennung sichern und die ohnehin schon sehr niedrigen Grenzwerte, z.B. an Feinstaub, deutlich unterbieten.
Hackschnitzel eignen sich vor allem für größere Anlagen und Gebäude mit ausreichend freier Lagerfläche, denn die Hackschnitzel müssen vor der Verbrennung erst einmal vortrocknen. Wer wenig Platz hat und dennoch mit Holz umweltfreundlich heizen möchte, hat mit den allseits bekannten Pellets eine gute Alternative. Diese werden ebenfalls nur aus Resthölzern und Sägespänen hergestellt.