Hier rettet Sie die Feuerwehr!
Neckargemünder Reisegruppe besichtigte die neue Feuerwache in Evian-les-Bains
(Förderverein Städtepartnerschaft) Vom 23.–25.02. besuchte eine Reisegruppe der Neckargemünder Karnevalgesellschaft (NKG) die Partnerstadt Evian-les-Bains am Genfer See, um dort mit den französischen Freunden Karneval zu feiern. Wie schon im ver-gangenen Jahr nutzten einige Aktive und Feuerwehrinteressierte auf Initiative des Neckargemünder Feuerwehr-manns Valentin Ruf die Gelegenheit, die Verbindung zwischen den Feuerwehren der beiden Städte zu vertiefen. Valentin Ruf hatte extra ein Shirt der Feuerwehr Evian angezogen. Hatte man 2023 noch die alte und beengte Feuerwache im Evianer Stadtzentrum besichtigt, so folgte 2024 die Gruppe, darunter die beiden Stadträte Ste-phanie Streib und Thomas Schmitz, der Einladung, das hoch oben am Berg neu errichtete „Centre de Secours d’Evian Rives-du-Léman“ zu besichtigen.
Der hauptamtliche Kommandant dieser Wache, Lieutenant Jean-Marc Faure, und einer seiner Stellvertreter, Li-eutenant Clément Rousset, nahmen sich über eine Stunde Zeit, ihre Neckargemünder Gäste in dem für etwa neun Millionen Euro (brand!)neu errichteten Gebäude herumzuführen, in dem während der Besichtigung immer noch kleine Ausbauarbeiten vorgenommen wurden. Diese „Kaserne“ bedient einen großen Einzugsbereich, der von der Schweizer Grenze bis nach Thonon und vom Genfer See bis in die Berge reicht. Dienst tun hier für dieses ganze Gebiet etwas über 80 Feuerwehrleute, darunter 16 Frauen, die im Jahr etwa 2.500 Einsätze zu bewältigen haben. Interessanterweise sind 80 Prozent davon medizinische Notfälle, vergleichbar mit dem deutschen Ret-tungsdienst, der Rest sind Bergungen und Hilfeleistungen im Straßenverkehr, nur 7 Prozent sind Löscheinsätze.
Entsprechend verfügt die Feuerwehr hier nicht nur über die normalen Einsatzfahrzeuge wie Drehleiter und Löschfahrzeuge, darunter auch ein spezielles Fahrzeug für die Waldbrandbekämpfung, sondern auch über 4 Ret-tungswagen und sogar ein großes Löschboot im Hafen von Evian für den Einsatz auf dem See. Und neben den ausgebildeten Feuerwehrleuten und Sanitätern tun hier auch eine Tauchergruppe und eine spezielle Bergret-tungsgruppe Dienst. Um für eine so große Zahl der verschiedenartigsten Einsätze die Einsatzbereitschaft zu ge-währleisten, ist knapp ein Drittel der Wehrmannschaft hauptberuflich angestellt, auch nachts sind ständig 16 Leute auf der Wache in Bereitschaft. Nur so kann das große Einsatzgebiet in akzeptablen Einsatzzeiten erreicht werden.
Die große Investition in das neue Gebäude wurde zu 70 Prozent vom Département und zu 30 Prozent von den beteiligten Kommunen finanziert. Das große Gebäude bietet nicht nur optimale Bedingungen für die Unterbrin-gung und Wartung der Einsatzfahrzeuge und Gerätschaften, inklusive einer Waschanlage, es bietet auch für die Mannschaften, die sich hier ständig aufhalten, die notwendigen Annehmlichkeiten. So gibt es neben den Büros und Schulungsräumen eine kleine Cafeteria, einen Raum mit Fitnessgeräten und Räume für die Jugend- und die Alterswehr sowie 8 Schlafräume.
Während das so unterschiedliche Profil der Feuerwehr in Evian und Neckargemünd vor allem den beiden Kom-munalpolitikern zu denken gab, tauschten sich die Feuerwehrleute lebhaft über die technischen Details der Fahr-zeuge und Gerätschaften aus. Es wurden wechselseitig kleine Geschenke übergeben. Mit einem herzlichen Dank für die geduldige Führung und mit dem Wunsch, dass sich die Kontakte zwischen den Feuerwehren der Partner-städte intensivieren mögen, wendeten sich die Neckargemünder dann wieder ihren Karnevalsaktivitäten zu.
Bericht von Thomas Schmitz (Schriftführer des Fördervereins Städtepartnerschaft Neckargemünd - Evian-les-Bains e.V.)