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Ausstellung zum Forschungsprojekt „Re:Source Neckargemünd“ eröffnet
Am 31. Januar wurde eine Ausstellung in der Villa Menzer eröffnet, die architektonischen Zukunftsvisionen für öffentliche Gebäude in Neckargemünd der Architekturstudierenden am Natural Building Lab der Technischen Universität Berlin zeigt. Außerdem wird bis zum 14. Februar täglich von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr oder nach Terminvereinbarung das Forschungsprojekt „Re:Source Neckargemünd“ vorgestellt.
Von der Bestandsaufnahme zum Forschungsprojekt
Hintergrund ist der große Handlungsbedarf im Gebäudebereich in Neckargemünd, um die nationalen und regionalen Klima- und Ressourcenziele zu erreichen. Viele der ca. 80 öffentlichen Gebäude sind sanierungsbedürftig und müssen in Hinblick auf ihren hohen Energie- und Ressourcenverbrauch sowie die steigenden Kosten dringend optimiert werden. Außerdem ist es notwendig, sie für die aktuellen und zukünftigen Nutzungsbedarfe und die Folgen des Klimawandels fit zu machen.
Studierende des Natural Building Lab haben sich im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten von April bis Juli 2024 unter der Leitung von Prof. Eike Roswag-Klinge und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Selina Schlez mit dem Rathaus, dem ehemaligen Elisenstift in der Neckarstr. 28, dem Bauhof sowie den allgemeinen Nutzungskonzepten und Infrastrukturen beschäftigt und architektonische Lösungsansätze entwickelt. Die Schwerpunkte des Natural Building Labs in Forschung, Lehre und Praxis sind Low Tech Gebäude und postfossile, zirkuläre und klimaangepasste Architektur, in engen Kooperationen mit lokalen und interdisziplinären Netzwerkpartner.
Aus der Kooperation mit dem Natural Building Lab ging das Forschungsprojekt „Re:source Neckargemünd“ hervor mit dem Ziel, geeignete Strategien zur ressourcengerechten Entwicklung des kommunalen Gebäudebestands der Stadt Neckargemünd zu erarbeiten. Das Projekt läuft bis September 2025 und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Hierbei wird der gesamte öffentliche Gebäudebestand der Stadt Neckargemünd und der mögliche Einsatz von nachwachsenden, gesunden Baustoffen analysiert und ein Baukasten von baulichen Low-Tech-Maßnahmen entwickelt. Auf dieser Basis werden nachhaltige Nutzungskonzepte und konkrete Transformationsstrategien für die öffentlichen Gebäude in Neckargemünd entwickelt. Hierbei soll auch ein besonderer Augenmerk auf den Denkmalschutz gelegt werden. In Beteiligungsformaten werden auch Einwohnerinnen und Einwohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Neckargemünd in das Projekt einbezogen.
Innovative und zukunftsfähige Konzepte für Neckargemünd
Für die Stadt Neckargemünd bringt die Forschungskooperation einen großen Mehrwert. Innovative und zukunftsfähige Konzepte für die öffentlichen Gebäude werden den Prozess der nachhaltigen Instandsetzungen und Sanierungen beschleunigen. Ansätze für weniger Neubau und weniger Gebäudetechnik in Kombination mit angemessener Auslastung bestehender Räume können zu gesünderen und kostengünstigeren Gebäuden führen und hierbei auch spezifische Lösungen für denkmalgeschützte Gebäude finden. Auf Basis der Projektergebnisse könnten Weiterbildungsformate zum Bauen mit regionalen Baustoffen für lokale Handwerksfirmen entwickelt werden und die exemplarische Sanierung eines Musterobjekts angestrebt werden. Außerdem ist das Projekt auf Übertragbarkeit ausgelegt und birgt somit großes Potenzial als Vorbild für andere Kommunen und die Neckargemünder Bevölkerung zu dienen.
Für Bürgermeister Jan Peter Seidel sind die Forschungsergebnisse ein wichtiges Werkzeug für die Zukunft: „Die Ergebnisse der Abschlussarbeiten und der laufenden Forschung im Rahmen von Re:Source Neckargemünd sollen nicht in irgendeiner Schublade verstauben. Ziel ist es, diese Erkenntnisse gemeinsam mit lokalen Handwerkern umzusetzen und den Bürgerinnen und Bürgern für die Sanierung ihrer Immobilien zur Verfügung zu stellen.“
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist bis zum 14. Februar 2025 montags bis freitags von 9 Uhr bis 13 Uhr geöffnet.